Die psychiatrischen Kliniken stehen aufgrund des Fachkräftemangels unter grossem Druck. Der Kanton Bern hat bereits vor über 10 Jahren durch die Ausbildungsverpflichtung der Leistungserbringer eine erfolgreiche Nachwuchsförderung gestartet. Der akute Fachkräftemangel kann dadurch jedoch nur teilweise abgefedert werden, sodass auch die Psychiatrien von Bettensperrungen betroffen sind. Die Universitären Psychiatrische Dienste Bern (UPD) und die anderen Leistungserbringer des Gesundheitswesens verfolgen bereits heute verschiedene Massnahmen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken (z.B. im Skill-Grade-Mix und Förderung von Wiedereinsteigerinnen und –einsteigern).

Das integrierte Gesundheitswesen sowie der Ansatz «ambulant vor stationär» sollen auch in der psychiatrischen Versorgung weiterentwickelt werden. Die Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI) ist in engem Austausch mit den UPD. An einem kürzlich stattgefundenen Gespräch wurde die Unterstützung der Klinik in einigen Projekten konkretisiert.

• Vorgesehen ist die Ausdehnung der ambulanten Betreuung (Home-Treatment) in der Alterspsychiatrie analog zu den bereits bestehenden, erfolgreichen Angeboten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, bei denen die Finanzierung nach der Projektphase bereits im Jahr 2023 in eine Regelfinanzierung übergehen wird.
• Des Weiteren ist eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Alters- und Pflegeheimen und der Spitex geplant.

Die Anforderungen an die psychiatrische Versorgung der Bevölkerung werden sich laufend an die demografische Entwicklung anpassen müssen, wobei in den kommenden Jahrzehnten vor allem die Angebote in der Alterspsychiatrie angepasst werden müssen. Der Kanton unterstützt die Bestrebungen der Leistungserbringer im möglichen, gesetzlichen Rahmen.